5. Fahrt – Dienstagmorgen
Das Resultat von gestern Abend ist noch nicht offiziell. Jedoch ist es offensichtlich auch für den Grossteil der Ballone, welche nach uns ans Ziel kamen, trotz der langsameren Winde am Boden, nicht einfacher gewesen. Unsere Ablage reicht doch noch zu gut 700 Punkten. Damit müssen wir für eine Aufgabe am Abend zufrieden sein. In der Gesamtrangliste klettern wir aufgrund der zwei Fahrten von Montag wieder etwas weiter nach vorne. Allerdings ist der Abstand nach ganz vorne immer noch beträchtlich und kaum kleiner geworden.
Heute Dienstagmorgen sind 5 Aufgaben gestellt. Als erste Aufgabe gibt es einen CRT, eigentlich ein Fly In mit individuellem Startplatz, jedoch mit der Schwierigkeit, dass man immer nur in einem vorgegebenen Zeitfenster eine Wertung per Marker erzielen kann. Die Schweizer wählen Startplatz und Zeitpunkt so, dass dieses Zeitfenster kein Problem darstellt. Unser Marker, welcher nur fallen gelassen werden darf, kommt bei knapp 6 Metern zu liegen. Eigentlich klingt dies ganz ok. Allerdings sind so viele Marker noch besser, dass dies gerade mal Rang 30 in dieser Aufgabe bedeutet. Zeit zum Entspannen gibt es keine, direkt geht es weiter zum CLP am Flugplatz. Dort müssen zwei Marker mit einer möglichst geringen Distanz zueinander, in zwei gegenüberliegende Dreiecksflächen, geworfen werden. Wir fahren tief optimal über das Ziel. Jedoch landet der erste Marker auf der Grenze zwischen den beiden ersten Flächen. Somit sind wir uns unsicher, welches der beiden kommenden Dreiecke nun das richtige ist. Durch das Hin-und-Her-Entscheiden verlieren wir etwas Zeit und somit die Möglichkeit den Marker noch näher in die Ecke zu werfen. Stefan entscheidet sich dann doch noch für eine Fläche. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Marker korrekt gelandet sind und wir ein Resultat erzielt haben. Dieses ist trotz der vertanen Chance, ein exzellentes Resultat zu erzielen, immer noch sehr gut.
Neben dieser Aufgabe startet auf dem CLP ein Fuchsballon. Diesen gilt es trotz der noch weiteren Aufgaben nicht aus den Augen zu verlieren und an dessen Landeort muss dann ebenfalls ein Marker abgeworfen werden. Aufgrund des Startzeitpunkts, welcher zwar für die erste Aufgabe perfekt war, sind viele Ballone etwas zu früh am Startplatz des Fuchsballons. So auch wir. Wir wollen auf keinen Fall den Fuchsballon überholen und versuchen wo immer möglich etwas zu bremsen. Ein Fly On, welches maximal zwei Mal auf mindestens 4 Kilometer Distanz vordeklariert werden muss, lösen wir direkt nach der Aufgabe am CLP, quasi auf dem Weg zur nächsten Aufgabe. Das Resultat hierbei ist sicher nicht grandios, es ist jedoch wie immer nicht abzuschätzen, wie die Resultate der anderen bei dieser Aufgabe sind. Kaum ist das Fly In per Loggermark abgeschlossen, müssen wir direkt weiterkämpfen, um das einzige realistische Zielkreuz der kommenden Aufgabe, einer Qual der Wahl, zu erreichen. Wir verpassen den rechtzeitigen Abstieg leider etwas, können den Marker aber trotzdem noch in die MMA fallen lassen. Dies ist leider kein so gutes Resultat. Es wäre eigentlich möglich gewesen, dieses Ziel besser anzufahren. Jedoch gelingt es vielen anderen Teams ebenfalls nicht wie gewünscht und somit gibt es wohl doch noch ein paar Punkte für unser Ergebnis.
Kurz nach unserem eher bescheidenen Marker beim Qual-der-Wahl-Ziel, landet auch schon der Fuchsballon. Stefan erkennt recht früh, dass praktisch das ganze Feld der verfolgenden Ballone links am mittlerweile ausgelegten Fuchszielkreuz vorbei fahren wird. So begibt er sich frühzeitig in eine dünne noch vorhandene Schicht, um so weit es geht nach links zu korrigieren. Leider reicht es nicht mehr bis ans Zielkreuz. Allerdings sollte unser Loggermark zu den Besseren bei dieser Aufgabe gehören. Den Marker tatsächlich in die MMA fallenlassen, konnten nur ganz wenige Piloten.
Kurzes Fazit, auch anhand der teilweise bekannten Messresultate. Es war wiederum alles andere als einfach. Die Resultate sind über die ganze Fahrt mittelmässig bis ok. Es wird kaum reichen, die führenden Teams einzuholen. Allerdings können wir wohl einigermassen dranbleiben und die Chance für eine hoffentlich andauernde Aufholjagd wahren.