Die Veranstalter (Ballonverein Horb am Neckar) pflegen einen zweijahres Rhythmus. Letztmals vor zwei Jahren war der Event mit der Deutschen Meisterschaft gekoppelt. Diesmal ist es der Austragungsort der englischen Staatsmeisterschaft. Für uns ist es bereits das fünfte Mal, wo wir in Horb am Neckar einen Teilnahmeplatz bekommen. Die letzten vier Events sind alle bei super Wetterbedingungen durchgeführt worden. Alle vier Veranstaltungen konnten wir gewinnen. So war es naheliegend, dass wir auch in diesem Jahr an dieser Meisterschaft teilnehmen möchten….. die lokale Organisation, aber auch die Wettkampfleitung, ist einfach unbeschreiblich toll hier! Es gibt kaum einen zweiten, so gut organisierten Event!
Aus meinem Team dabei sind; Urs Frauchiger, meist als Copilot, Björn Krähenbühl, Cedric Merks und Roland Baumann. Seraina und Lya (Frau und Tochter von Urs) unterstützen uns ebenfalls vor Ort.
Die erste Abendfahrt lange ein bisschen vage bezüglich Windgeschwindigkeit am Boden. Doch um 20:00 Uhr kam dann doch noch Grünes Licht zum Start. Die Fahrt an sich war toll und der Auftakt in diese Meisterschaft gelungen. Was nicht so ganz gelang waren die Resultate…..
Immerhin haben wir bei zwei Aufgaben einen Punkte-Schnitt von über 500Punkten; was bei einer Abendfahrt das Ziel sein muss.
Heute Morgen waren dann satte sechs Aufgaben auf dem Aufgabenblatt! Ich habe mir noch lange überlegt ob ich zusätzliches Glas mitnehmen soll… was ich dann leider aber bleiben lies…. Die fantastische Morgenfahrt war nämlich von schwachen Winden geprägt. Wir sind als erster Ballon gestartet. Haben die ersten Ziele auch richtig toll anfahren können. Unsere Bodencrew war stets auf Platz und konnte uns wertvolle Informationen zum Wind am Ziel durchgeben. Bei der ersten Aufgabe durfte der Marker nicht geworfen werden. Da sind wir mit einem Ergebnis von rund 2 m gut zufrieden. Bei der darauffolgenden Aufgabe war das Ziel alle 10 Minuten für weitere 10 Minuten aktiv…. In dieser Zeit konnte man ganz normal innerhalb der Marker Messzone von 50m droppen. Und das mit freiem Wurf! In den dazwischenliegenden 10 Minuten war immer nur das Zielkreuz, also der Stoff vom Zielkreuz (Das Ziel Kreuz hat eine Abmessung von 10 m Durchmesser und 1 m Breite) offen…. Hier sind wir zeitlich sehr gut hingekommen; nur schade, dass genau beim Erreichen des Ziels, etwa 70 m vorher, der tiefe Wind um 90° drehte. Das wurde nicht nur uns sondern allen uns direkt folgenden Ballone zum Verhängnis! Ich musste sehr hoch aufsteigen und den Marker sogar Richtung Ziel schleudern.
Schlussendlich müssen wir mit unseren schätzungsweise 20 m sehr zufrieden sein. Anschliessend haben wir das FlyOn dazwischen gelegt. Auch dieses erreichen wir recht gut mit 18 m. Danach mussten wir erstmals recht hoch steigen um nach Süden zu korrigieren. Zu diesem Zeitpunkt ist mir noch zu wenig bewusst dass ich mit dem Gas noch ein bisschen sparen müsste… . Mehrere Korrekturmanöver bringen uns schlussendlich direkt ans Ziel! Auch hier können wir den Marker (Gravity), also nur mit fallen lassen, direkt ins Ziel geben… Das war dann auch etwa das Ende der bis dahin brillanten Fahrt. Wir entschlossen uns, den 3-D Task als Nächstes zu fahren. Diese Entscheidung war grundsätzlich recht schwierig, zumal es ziemlich klar war, dass durch die niedrigere erlaubte Max.-Höhe in Fahrtrichtung Entweder die Dreiecksfläche oder der 3-D Task weniger gut ausfallen wird. Leider ist der 3-D Task nicht ganz so gut rausgekommen wie ich mir das erhofft habe. Trotzdem schätzen wir, dass dieses Ergebnis noch irgendwo Mittelfeld bis vorderster drittel sein mag…..
Dann kam eben der unerwartet grosse Wald und unser Gas wurde knapp… Unser Entscheid, noch vor diesem Wald zu landen war sicher richtig; trotzdem haben wir dafür natürlich in der Dreiecksfläche ein ganz schlechtes Ergebnis eingefahren.
Insgesamt ist diese Morgenfahrt aber sicher keine schlechte Fahrt mit vielen tollen Erinnerungen!